Neuronale maschinelle Übersetzung mit Anbindung an das Translation-Management-System
Wenn Sie kurz eine E-Mail vom Deutschen ins Englische maschinell übersetzen wollen, werden Sie höchstwahrscheinlich auf die Website Ihres Lieblingsanbieters gehen und den Text direkt einfügen und anschließend in Ihr E-Mail-Programm kopieren.
Die Vorgehensweise in diesem Fall ist absolut legitim (wobei Sie immer die Datenschutzbestimmungen des Anbieters und die Datenschutzrichtlinien Ihres Unternehmens im Auge behalten müssen). Für den professionellen, aber massenhaften Einsatz von MÜ ist dieser Weg weder aus Zeitgründen noch aus Sicherheits- und Qualitätsgründen empfehlenswert.
Um das Potenzial von neuronaler maschineller Übersetzung voll auszuschöpfen, sollten Sie Ihr ausgewähltes NMÜ-System per API an Ihr Translation-Management-System anbinden. Wenn Sie das machen, profitieren Sie von den zusätzlichen Funktionen des TMS: das Translation Memory, die Terminologiedatenbank und die Qualitätssicherung. Diese Komponenten gewährleisten, dass Ihre Übersetzungen einheitlich sind und dass Ihre Firmenterminologie benutzt wird.
Je nach Größe Ihres Translation Memorys ist es nicht sinnvoll, den kompletten Text maschinell zu übersetzen, da Sie ja bereits über Humanübersetzungen verfügen. Egal wie gut das eingesetzte Übersetzungssystem ist, sind diese meist besser als maschinelle Übersetzungen. Sie können deshalb im TMS einstellen, ab wann das NMÜ-System greifen soll: Zum Beispiel nur bei Segmenten, für die keine Fuzzy-Matches über 70 % hinterlegt sind. Diesen Wert können Sie individuell festlegen.
Außerdem werden alle neuen Segmente im Translation Memory gespeichert. Das heißt, dass bei der nächsten Wiederholung die maschinelle Übersetzung nicht mehr greift und das System automatisch das bereits post-editierte Segment übernimmt. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld!
Zuletzt ist es auch von Vorteil, das Post-Editing innerhalb einer TMS-Umgebung durchzuführen. Die Post-Editor*innen brauchen die Terminologiedatenbank und das Modul zur Qualitätssicherung, um genau und effizient arbeiten zu können.
In unserem Artikel „Post-Editing – Höhere Qualität für maschinelle Übersetzung“ finden Sie mehr Informationen zum Thema Post-Editing. Zudem erfahren Sie, welches die typischen Fehler von maschinellen Übersetzungssystemen sind und was die Unterschiede zwischen Light- und Full-Post-Editing sind.
Wenn Sie sich näher für das Thema maschinelle Übersetzung interessieren, empfehlen wir Ihnen auch unser White Paper „Die Einführung von maschineller Übersetzung“ oder als konkrete Hilfestellung für den Einführungsprozess die neue Checkliste „So wird maschinelle Übersetzung zum Erfolg“.