Die Zusammenarbeit mit Übersetzungsbüros
Übersetzungsbüros bzw. Sprachdienstleister sind Unternehmen, die mit festangestellten oder freiberuflichen Übersetzern zusammenarbeiten. Sie lassen sich grob in die folgenden drei Kategorien aufteilen:
- Single Language Vendor (SLV): Hat sich auf eine Sprache, in der Regel auf die des Landes, in dem er seinen Sitz hat, spezialisiert.
- Regional Language Vendor (RLV): Hat sich auf gebietsbezogene Sprachen spezialisiert, bspw. Baltikum, Osteuropa, Südamerika.
- Multiple Language Vendor (MLV): Hat keine sprachliche Spezialisierung und bietet mehrere Sprachkombinationen an.
Multiple Language Vendors arbeiten oft mit einer Vielzahl von Regional Language Vendors zusammen. Diese wiederum kooperieren vielleicht mit den sprachlich passenden Single Language Vendors. Ein Großteil dieser Sprachdienstleister arbeitet zudem mit einem Team von freiberuflichen Übersetzern zusammen. Zudem kommen in einigen Fällen noch interne Projektmanager, Übersetzer und Lektoren hinzu. Die Lieferkette ist dementsprechend lang und komplex.
Der Vorteil von Sprachdienstleistern ist die höhere Übersetzungsverfügbarkeit durch den Zugriff auf eine große Anzahl an Übersetzern. Dies kann bei sehr umfangreichen oder dringenden Projekten hilfreich sein. Unternehmen, die Texte in sehr viele Sprachen übersetzen lassen, können vom breit gefächerten Angebot der Multiple Language Vendors profitieren.
Ein Nachteil jedoch ist, dass Sie als Auftraggeber meist keinen direkten Kontakt zum Übersetzer haben. Außerdem werden Folgeprojekte nicht immer vom selben Übersetzer durchgeführt, weswegen sich der Stil von Text zu Text unter Umständen stark unterscheiden kann. Sprachdienstleister vergeben die Projekte teilweise nach dem Prinzip „first come, first serve“. Dies bedeutet, dass der Auftrag an die Person vergeben wird, die am schnellsten auf das Angebot reagiert. Möglicherweise kann dadurch ein anderer, besser qualifizierte Übersetzer den Auftrag nicht übernehmen.
Denken Sie auch daran, dass Sie bei der Zusammenarbeit mit Sprachdienstleistern die Qualifikation des Übersetzers nicht direkt kontrollieren können, da dieser Schritt von den Projektmanagern übernommen wird. In der Regel reichen freiberufliche Übersetzer den Sprachdienstleistern ihre Qualifikationsnachweise ein und geben im selben Zuge ihre Fachbereiche an, die aber nicht immer belegt werden müssen.