Allein bei der Übersetzung unserer eigenen Mitarbeiterzeitschrift sparen wir 8.000 € pro Jahr!
Michael Klindtworth, Übersetzungsmanagement und Terminologie bei der GRIMME Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG
Einheitliche Terminologie & Automatisierung
„Als wir 2012 Across bei GRIMME eingeführt haben, war das, was wir heute wie selbstverständlich ‚Corporate Language‘ nennen, noch ganz am Anfang“, sagt Michael Klindtworth, verantwortlich für das Übersetzungsmanagement bei GRIMME. „Tatsächlich gab es schon Terminologie, die aber nicht durchgängig in der technischen Dokumentation genutzt wurde und schon gar nicht in den internationalen Prospekten zu finden war. Was nützt hochwertige Technik, wenn sie dem Kunden nicht verständlich erklärt werden kann? Die Beantwortung dieser Frage war Grund genug, um über eine eigene Inhouse-Datenbank für Terminologie und Übersetzungsmanagement nachzudenken, mit der dann auch Übersetzungsprozesse automatisiert durchgeführt werden können. Across konnte diese Anforderungen in einem Softwarepaket abbilden.
Knapp 10 Jahre nach der Einführung von Across sind bei GRIMME 34 Sprachen in Across angelegt. Die Homepage der Landmaschinenfabrik wird in 8 Sprachen gepflegt und es gibt einen Online-Konfigurator, in dem ca. 120 Maschinenbaureihen in 12 Sprachen detailliert beschriebenwerden – mit wachsender Tendenz!
„Wichtig ist es, die Kollegen für das Thema Übersetzungen und deren Kosten zu sensibilisieren. Eine qualitativ hochwertige Dokumentation gehört heute einfach zu einer Premium-Maschine dazu“, erläutert Klindtworth. „Inzwischen haben wir es geschafft, dass nahezu alle Maschinenteile vom Entwurf des Prototypen bis zum Ersatzteil für eine gebrauchte Maschine die gleiche Benennung haben. Mit einer markanten Benennung prägen wir Bauteile und Funktionen bis zum Kunden. Unsere Entwicklungsingenieure nutzen dazu crossTerm im Intranet des Unternehmens.Unsere IT-Abteilung hat sogar eine Software geschrieben, mit der
wir die Terminologie auch für die Entwicklung der Elektro-Schaltpläne mitnutzen können. Den meisten ist nicht bewusst, wie viel Geld und Zeit wir durch die Standardisierung der Sprache, deren Wiederverwendung und durch automatisierte Prozesse im Übersetzungsmanagement sparen. Eigentlich ist es das gleiche Prinzip wie bei der Wiederverwendung von gleichen Bauteilen in verschiedenen Maschinen – Sprache ist bei GRIMME wie eine Knolle - „es läuft“ das versteht auch jeder Maschinenbauer.“
15.000 € Einsparungen dank DeepL & Across
Jüngstes Projekt zur Weiterentwicklung von Across bei GRIMME ist die Integration von DeepL als neuen Bestandteil in den existierenden Übersetzungsprozess. Am liebsten hätte GRIMME eine MÜ-Engine (also eine maschinelle Übersetzung mit künstlicher Intelligenz) eingekauft, die mit der Sprache des eigenen crossTank angelernt werden kann. Leider waren die Angebote dazu bisher nicht attraktiv genug, sodass man sich vor etwa einem Jahr für eine preiswerte „DeepL Pro advanced“-Lizenz entschied. Da DeepL grundsätzlich generisch (d. h. Satz für Satz jedes Mal neu) übersetzt, widerspricht diese Art der Übersetzung der Unternehmensphilosophie einer möglichst einheitlichen Sprache.
DeepL wird deshalb aktuell vorzugsweise für Texte eingesetzt, die NICHT zum Endkunden gehen und deren Wiederverwendung in anderen Texten nicht zu erwarten ist. So zum Beispiel die Mitarbeiterzeitschrift. Trotz dieser Einschränkungen ergeben sich Einsparungen von ca. 15.000 bis 20.000 € / Jahr.
Die Integration der neuen MT erfolgte problemlos durch den Across-Support. Die Nutzung von DeepL als integraler Bestandteil von Across hat viele Vorteile im Alltag. Der wichtigste ist sicherlich die Geschwindigkeit der Übersetzung. Nach kurzer Zeit sind aber auch die Schwachstellen von DeepL bekannt: u. a. Namen, britische Maßeinheiten und uneinheitliche Übersetzungen. Wenn es darum geht, den Kollegen eine „mal eben schnell“-Übersetzung für eine grobe Einordnung zu geben, dann ist das mit DeepL ohne großen Aufwand perfekt möglich. Und mit etwas Post-Editing wird dann auch ein brauchbares Dokument daraus!
Musterbeispiel für die Nutzung von DeepL ist die Übersetzung der Mitarbeiterzeitschrift, die zwei- bis dreimal jährlich für alle Niederlassungen erscheint. Die Zeitschrift hat einen Umfang von über 15.000 Wörtern auf etwa 30–40 Seiten. Die Beiträge werden intern erstellt und in der eigenen GRIMME-Agentur mit Adobe InDesign® gestaltet. Die Übersetzung der Texte erfolgt einmalig und die Texte müssen für die Mitarbeiter verständlich sein. Die sonst üblichen landwirtschaftlich-technischen Fachbegriffe kommen nicht oder nur selten vor.
In der Vergangenheit erfolgte diese Übersetzung kosten- und zeitaufwändig durch GRIMME Mitarbeiter selbst. Hätte man das Dokument extern übersetzen lassen, entstünden Kosten von ca. 3.000 € pro Ausgabe zzgl. Aufwand für Layout etc.
Seit Integration von DeepL in Across ist es möglich, die Mitarbeiterzeitschrift schnell maschinell zu übersetzen und im Post-Editing zu korrigieren. In der Web-Anwendung von DeepL war das aufgrund der genutzten Dateiformate nicht möglich. Anstelle der früher üblichen 14 Tage für die Übersetzung und Korrektur ist die Nachbearbeitung innerhalb eines Tages erledigt.
Mehr Daten schneller übersetzen
Durch die Integration von DeepL in Across können auch IDML-Dateien reibungslos verarbeitet werden. Das Dokument wird in Adobe InDesign® vorbereitet. Für die Übersetzung wird eine IDML-Datei erzeugt, die mit Across verarbeitet wird. Als Anhang zur IDML-Datei wird eine PDFDatei zur Ansicht des Layouts mit im Übersetzungsprojekt hinterlegt. So hat der Korrektor immer die Möglichkeit, das Quelldokument in der Übersicht zu lesen.
Im Gegensatz zur Web-Anwendung, die keine IDML-Datei verarbeiten kann, ist dies mit DeepL in Across problemlos möglich. Im Post-Editing kann außerdem auf die firmeneigene deutsche Terminologie in Across zugegriffen werden. „Leider werden die verfügbaren Übersetzungen der Terminologie bisher noch ignoriert, da ja generisch übersetzt wird. Bei der in Across integrierten DeepL-Version können heute noch keine Terminologielisten hinterlegt werden“, kritisiert Michael Klindtworth den aktuellen Stand der Technik. Eine Ausnahme bilden 100-%-Matches, die direkt aus dem crossTank, dem Übersetzungsspeicher in Across, mit in die Übersetzung eingespielt werden. Werden also beispielsweise Slogans aus Werbekampagnen als Überschriften für die Mitarbeiterzeitschrift wiederverwendet, so kommen die vorhandenen Übersetzungen aus dem cross-Tank und nicht aus der generischen Internetübersetzung. Ein Effekt, der den Aufwand der Korrekturarbeit deutlich reduziert.
GRIMME geht davon aus, dass in Zukunft mehr Texte maschinell übersetzt werden, die bisher z. T. gar nicht übersetzt wurden. Beispielsweise könnten auch internationale Service-Anfragen, die bisher viel Sprachkompetenz bei den beteiligten Mitarbeitern erfordern, zukünftig mit maschineller Übersetzung unterstützt werden.
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GRIMME Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG
- Entwicklung hochmoderner Kartoffel-, Rüben- und Gemüsetechnik
- Gegründet 1861 in Damme, 26 Niederlassungen weltweit
- Ca. 1.800 Mitarbeiter Stammbelegschaft
- Maschinenvertrieb in über 120 Länder
Ausgangssituation
- Zunehmendes Übersetzungsvolumen in 34 Sprachen
- 20.000 Benennungen + 2.000 Abkürzungen
- Unterschiedliche Benennungen im Unternehmen
- Zeit- & kostenintensive analoge Übersetzungen interner Dokumente
Ziele
- Automatisierung der Übersetzungsabläufe
- Unternehmensweite einheitliche Sprache
- Einsatz von maschineller Übersetzung in Kombination mit Across
Eingesetzte Komponenten
- Across Language Server
- crossTerm Web
Ergebnisse
- Automatisierte Übersetzungsprozesse
- Einheitliche Benennung von Bauteilen durch für alle zugängliche Terminologiedatenbank
- Across als Basis für den effizienten Einsatz von maschineller Übersetzung
- Schnellere Übersetzung durch die Integration von DeepL in Across
- Mehr Kapazitäten für zunehmendes Übersetzungsvolumen bei großem Einsparpotenzial